Über 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist klar, was Jahrzehnte lang nicht gesehen werden wollte: Die Wiedervereinigung ist nicht vollständig geglückt, die Wendezeit nicht genügend aufgearbeitet. Und überall auf der Welt werden neue Mauern gebaut – an Ländergrenzen und vor allem in den Köpfen. Zum 30-jährigen Jubiläum des deutschen Mauerfalls und der Wiedervereinigung stellte das Junge Theater mit diesem Auftragswerk von Maria Milisavljević die Frage nach einer gemeinsamen Geschichte. Wie wird sie erzählt? Wer darf sie erzählen? Gibt es sie überhaupt? Dabei überprüft das Stück unseren westlich geprägten Blick auf die Geschehnisse damals und die heute erlebbaren Spätfolgen.
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15.06.1961
Trailer zum Stück
Wie sieht die Inszenierung aus? Worum geht es? Das erfährst Du in diesem Video.
Inspiration
Für das Stück hat das Junge Theater viel recherchiert. Wenn Du auch mehr zum Thema wissen willst, klicke dich durch unsere Tipps.
Facts: Faktencheck
- Am 13.08.1961 wird mit dem Bau der Mauer begonnen. Wenige Monate später ist West-Berlin von einer 156,4 km langen Mauer umgeben. Im 15 bis über 150 m breiten „Todesstreifen“ sind mehrere Hindernisse eingebaut, um eine Flucht zu verhindern.
- Trotz dieser Hindernisse und Todesgefahr gelang zwischen Mauerbau und Mauerfall mindestens 5.075 DDR-Bürger*innen in und um Berlin die Flucht. Mindestens 140 Menschen wurden an der Berliner Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. Mindestens 251 Reisende aus Ost und West starben vor, während oder nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen.
- Die Mauer trennte Ost- und West-Berlin 28 Jahre lang, bis sie schließlich 1989 in Folge der friedlichen Proteste mit dem berühmt gewordenen Ruf „Wir sind das Volk!“ wieder eingerissen wurde.
- Auch heute sind noch Unterschiede zwischen den westdeutschen und den ostdeutschen Bundesländern messbar: So ist z.B. das durchschnittliche Monatsgehalt der Ostdeutschen noch immer niedriger als das der Westdeutschen.
Links: Zum Weiterforschen
- Die Geschichte zweier Freundinnen, die durch die Mauer getrennt wurden: https://www.tagesspiegel.de/berlin/eine-ungewoehnliche-mauer-geschichte-die-blume-des-grenzsoldaten/24458864.html
- Zum Nachlesen: Die Entwicklung des Rufes „Wir sind das Volk!“: https://www.deutschlandfunkkultur.de/wir-sind-ein-volk.1001.de.html?dram:article_id=155887
- Studie des Berlin-Instituts „So geht Einheit. Wie weit das einst geteilte Deutschland zusammengewachsen ist“: https://www.berlin-institut.org/studien-analysen/detail/so-geht-einheit
Facts
DAS SCHAFFEN WIR! ODER: EINER HAT DIE ABSICHT EINE MAUER ZU BAUEN.
von Maria Milisavljević (*1982) | Uraufführung | Auftragswerk für das Theater Regensburg
Regie: Maria-Elena Hackbarth
Bühne und Kostüme: Britta Langanke
Musik: Christian Kuzio
Dramaturgie: Agnes Gerstenberg
Theatervermittlung: Lisa Hörmann
Mit freundlicher Unterstützung durch
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